Hechte sind in der gesamten nördlichen Hemisphäre verbreitet, aber nur in wenigen Gebieten kann man sie im Salzwasser fangen.
Ich lebe zufällig an einem solchen Ort und habe beschlossen, einen ausführlichen Artikel zum Thema Salzwasser-Hechtangeln zu schreiben.
Wenn Du vorhast, auf Hechte in der Ostsee zu angeln, wird Dir dieser Artikel helfen, sie im Handumdrehen zu fangen!
Wo kann man auf Salzwasser-Hecht angeln?
Wenn man auf Salzwasser-Hechte angeln möchte, muss man nach Nordeuropa reisen, denn dies ist die einzige Region der Welt, in der diese Art des Angelns möglich ist. Genauer gesagt muss man die Küstengewässer der Ostsee in Süddänemark, Norddeutschland oder Schweden befischen.
Deutschland
Nur die Küstengebiete der Ostsee in Norddeutschland erlauben das Angeln auf Salzwasser-Hecht. Hier findet man riesige Meerengen und Buchten, in denen viele Hechte leben. Ein Beispiel ist der Strelasund, der die Insel Rügen vom deutschen Festland trennt. Ein anderes ist der Greifswalder Bodden.
Beide befinden sich in der Nähe der deutschen Städte Stralsund und Greifswald, nahe der polnischen Grenze. Hier sollte man hinfahren, wenn man exklusives Salzwasser-Hechtangeln erleben möchten!
Diese Gebiete sind äußerst fischreich und ziemlich brachig, was es den Hechten ermöglicht, extrem schnell und sehr groß zu wachsen.
Ohne zu übertreiben, kann man diese deutschen Hechtgewässer tatsächlich als einige der besten, wenn nicht sogar die besten, der Welt bezeichnen! Es ist definitiv einen Besuch wert, und man die Chance auf den Hecht seines Lebens!
Schweden
Wenn man in Schweden auf Salzwasser-Hecht fischen möchte, macht man das am besten im südöstlichen Teil des Landes! Die Regionen Blekinge und Småland/Kalmar im Südosten Schwedens sind bekannt für ihre Riesenhechte in der Ostsee.
Der Schärengarten von Blekinge erstreckt sich über mehr als 200.000 Hektar und beherbergt viele große Hechte. Jedes Jahr werden hier im Frühling und Herbst Fische von über 12kg gefangen.
Die Kalmarsund, der die Insel Öland vom schwedischen Festland trennt, ist rund 130 Kilometer lang und zwischen 5 und 25 Kilometer breit. Fische zwischen 6 und 9kg sind hier recht häufig, und Hechte von 13kg und mehr sind an den richtigen Stellen zur richtigen Zeit durchaus möglich.
Wenn Du zufällig in der Gegend bist, kannst Du gerne eine Angelguidetour mit mir buchen, da ich in Kalmar lebe. Ich würde mich freuen, Dir einige großartige Salzwasser-Hechtplätze zu zeigen!
Wenn man weiter gen Norden fährt, ist praktisch die gesamte Ostküste Schwedens gleichbedeutend mit gutem Hechtangeln und definitiv eine Anglerreise wert, sowohl des exquisiten Angelns, als auch für der schönen Natur wegen.
Buchungsanfrage? Ihr könnt mich unter dieser Nummer direkt anrufen oder via WhatsApp kontaktieren: +46 0762884837
Gerne könnt Ihr mir auch eine E-Mail schreiben: max@swedenfishingguide.com
Dänemark
Wenn man in Dänemark auf Salzwasser-Hecht gehen möchte, sollte man in die südöstlichen Teile dieses kleinen Landes fahren. Grundsätzlich sind alle Küstenregionen rund um die Inseln Falster und Lolland zum Hechtangeln geeignet.
Ein besonderer Tipp ist die Guldborg Meerenge, die zwischen den Inseln Falster und Lolland verläuft. Hier werden Jahr für Jahr einige der größten dänischen Hechte gefangen. Dieses gesamte Gebiet liegt übrigens ganz in der Nähe der deutschen Hechtgewässer von Rügen.
Warum gibt es Hechte auch im Salzwasser?
Wie ist es überhaupt möglich, dass Hechte in den Salzwasser-Gebieten Nordeuropas leben können? Nun, Hechte können hier aus zwei Hauptgründen überleben:
- Die Küstengebiete der Ostsee beherbergen sowohl eine Vielzahl von flachen, für Hechte geeignete Zonen, als auch eine ganzjährig moderate Wassertemperatur.
- Die Ostsee ist das größte Brackwasser-Gewässer der Welt, da sie fast vollständig von Land umgeben ist. Zahlreiche Flüsse führen der Ostsee viel Süßwasser zu, weshalb Hechte und viele andere Süßwasserarten ihre Küstengebiete bevorzugen. Dies ist besonders in Schweden offensichtlich, wo das Hechtangeln in und rund um Flussmündungen ein Traum sein kann.
Wo findet man Hechte im Salzwasser?
Jetzt gehen wir zu den Hotspots über! Denk immer daran, dass große Buchten, Schärengärten, Meerengen und flachere Gebiete vor Inseln die besten Plätze für Salzwasser-Hechte sind.
Wassertiefen
Generell sollte man sich in Küstennähe aufhalten. Das offene Meer ist zum Angeln auf Salzwasser-Hecht nicht geeignet! Wenn man sich für ein Gebiet entschieden hat, das man befischen möchte, idealerweise mit einem Boot, startet man ganz in der Nähe des Ufers und fischt sich dann in etwas tiefere Gewässerabschnitte vor.
In der Ostsee können Hechte in Tiefen von weniger als 1 Meter bis zu 6 bis 8 Metern vorkommen.
Schilf
Man sollte immer Ausschau nach Schilf oder anderer Vegetation halten. Ähnlich wie in einem See bietet das Schilf Schutz und reichlich Nahrung, und Hechte werden davon natürlich magisch angezogen.
Grosse Schilfgürtel kann man überall in den größeren Buchten finden, und diese können sich manchmal über mehrere Kilometer erstrecken!
Das bedeutet viele Stellen zum Angeln! Beim Angeln in der Nähe von Schilf ist es entscheidend, sowohl den Rand des Schilfgürtels als auch den Bereich außerhalb davon zu befischen.
Man sollte immer versuchen, das gesamte Gebiet um diese Schilfgürtel herum abzudecken!
Steinriffe
Besonders in etwas tieferen Gewässerabschnitten ausserhalb der Küste können Steinriffe ein Schlüsselfaktor für eine erfolgreiche Angeltour auf Salzwasser-Hechte sein.
Diese Steinpackungen bieten Schutz in ansonsten völlig offener und gefährlicher Umgebung, und viele Fische werden von solchen Unterwasser-Refugien angezogen. Hier bietet sich die Hilfe eines Echolots und eines örtlichen Guides an (nochmal, mich kann man hier für eine Guidetour in Kalmar direkt buchen).
Sobald man ein Steinriff gefunden hat, sollte man ringsum und in verschiedenen Tiefen fischen. Die Chancen stehen gut, dass man einige Bisse bekommt, da sich normalerweise kleinere Rudel von Hechten hier aufhalten, insbesondere wenn es viel zu fressen gibt, was hier in der Regel der Fall ist!
Kanten
Wenn man steile Kanten finden kann, wird man auch die Hechte finden. Diese Gebiete können spektakuläre Angelmöglichkeiten bieten!
Wenn man Kanten jund Abhänge von einigen Metern finden, sollte man sie auf jeden Fall ausgiebig befischen, sowohl an der Ober- als auch an der Unterseite der Kante.
Persönlich habe ich jedoch festgestellt, dass sich mehr Hechte in den tieferen Bereichen der Kanten aufhalten.
Felsen
In flacheren Küstenbereichen sollte man Stellen mit vielen grossen Steinen und Felsen befischen, da sich hinter solchen Sturkturen oftmals Hechte verstecken.
Diese Art des Salzwasser-Hechtangelns ist dem Meerforellenangeln ziemlich ähnlich.
Diese beiden Fischarten teilen sich hier oft die gleichen Jagdgebiete in den flachen Salzwassergebieten.
Hat man also mit den Hechten mal kein Glück, kann man, speziell im Frühling und Herbst, stattdessen die ein oder andere Meerforelle an den Haken bekommen!
Wann ist die beste Zeit zum Angeln auf Salzwasser-Hecht?
Frühling und Herbst stehen definitiv im Vordergrund, wenn es um die besten Jahreszeiten zum Angeln auf Hecht in der Ostsee geht. Je nach Land und Region, in der Sie angeln, gelten während des Frühlings, wenn die Hechte laichen, unterschiedliche “Schonzeiten” und Zeiten, in denen das Angeln nicht erlaubt ist.
Im Herbst, sobald die Luft- und Wassertemperaturen sinken, beginnt die Jagd auf die grossen Salzwasser-Räuber erneut.
Im Allgemeinen beginnt die Saison im August und wird dann Woche für Woche immer besser. Das Hechtangeln im Oktober und November kann in der Ostsee absolut phänomenal sein.
Ein weiterer Vorteil dieser beiden Jahreszeiten ist, dass die Vegetation und Algen in der Ostsee praktisch nicht vorhanden sind. Diese können ansonsten ernsthafte Probleme während eines Angelausflugs verursachen.
Insidertipp: Wenn möglich, sollte man in trübem Wasser angeln, da die Hechte in zu klarem Wasser oft sehr vorsichtig beissen!
Frühling
Wenn man es auf die fetten Hechte vor der Laichzeit abgesehen hat, ist das Angeln im Februar und März (wenn erlaubt) genau die richtige Zeit.
Natürlich ist das Angeln in dieser Zeit etwas schwieriger, da die Hechte im kalten Wasser nicht übermässig aktiv und hungrig sind.
Dennoch, bei den richtigen Wetterbedingungen kann man sie unabhängig von der aktuellen Wassertemperatur überlisten, und die Chance auf einen richtig grossen Hecht ist jetzt wohl am allerbesten.
Im Mai, nach der Laichzeit, sieht die Sache dann schon ganz anders aus! Die Fische sind jetzt super hungrig, super aktiv und die Wassertemperatur ist jetzt plötzlich sehr günstig.
Herbst
Wenn der Sommer zu Ende geht und die Wassertemperatur langsam zu sinken beginnt, ist es dann wieder an der Zeit, große Salzwasser-Hechte zu fangen!
Das Salzwasser-Hechtangeln beginnt im September und erreicht im Oktober und November seinen Höhepunkt. Diese beiden Monate sind definitiv zwei der besten Hecht-Monate des gesamten Jahres.
Dies hängt sowohl mit der Wassertemperatur als auch mit der bevorstehenden Wintersaison zusammen. Niedrigere Temperaturen bedeuten mehr Sauerstoff in der Ostsee und somit aktivere Räuber.
Jetzt müssen alle Fische fressen und ihre Winterfettreserven aufbauen. Gegen Ende des Herbstes kann man oft riesige Schwärme von Köderfischen in den größeren Buchten finden.
Sie mit einem Fischfinder zu entdecken, ist jetzt eine einfache Aufgabe, und wenn man wirklich Glück hat, kann man sie sogar “live” in einer flachen Bucht sehen, wenn das Wasser klar genug ist.
Aber egal wie, wenn man erst einmal diese Schwärme gefunden hat, wird man an diesem Tag mit Sicherheit nicht leer ausgehen!
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Was sind die besten Köder zum Salzwasser-Hechtangeln?
Wenn man auf Salzwasser-Hechte spinnfischen möchte, gibt es eine breite Palette von Ködern, die man verwenden kann, um große Fische zu fangen.
Diese sind die gängigsten Köder, die Angler in der Ostsee auf Hecht verwenden:
- Wobbler
- Jerkbaits
- Spinnerbaits und große Spinner
- Gummiköder
- Blinker
Persönlich bevorzuge ich beim Spinnfischen auf Hecht im Salzwasser sehr weiche Köder. Die Tatsache, dass man weiche Köder extrem langsam über den Boden zupfen kann, macht diesen Köder sehr attraktiv, gerade im kalten Wasser.
Gängige Gummifische von 10-15 cm werden ihren Job gut erledigen. Wenn dort etwas Vegetation vorhanden ist oder man seinen Gummiköder direkt außerhalb eines Schilfgürtels präsentieren möchte, kann man stattdessen seinen Gummiköder am sogenannten “Drop Shot”-Rig präsentieren.
Was sind die besten Köderfarben für Salzwasser-Hechte?
Das ist eine knifflige Frage, weil praktisch alle Köderfarben fängig sein können! Dennoch gibt es einige, die sich einfach ein wenig mehr abheben als andere und die Hechte auch an schwierigen Tagen überlisten können.
Man sollte definitiv die Beute der Hechte nachahmen, wenn es darum geht, Köderfarben zu wählen. In der Ostsee besteht ein Großteil der Hechtnahrung aus Hering, Rotaugen und Stinten.
Und was haben diese Fische alle gemeinsam? Genau; sie sind alle bläulich und silbern, mit einem Hauch von Grün.
Wenn man also eine dieser drei Farben oder eine Kombination davon wählt, wird der Köder, sei es ein Gummifisch, Spinner oder Wobbler, definitiv wie das lokale Hechtfutter aussehen!
Ich habe auch festgestellt, dass solche Farben sowohl in trübem als auch in klarem Wasser funktionieren!
Aber nochmal; alle Arten von Farben und Ködern können sicherlich Hechte fangen, also konzentriere Dich nicht nur auf einen Köder. Beim Angeln sollte man immer etwas experimentierfreudig sein.
Nimm eine Handvoll bewährter Köder und Farben mit und mach sie nass, um zu sehen, was an diesem Tag funktioniert und was nicht! So kommt man häufig zum Erfolg.
Posenangeln mit Köderfisch auf Salzwasser-Hechte
Das Angeln mit lebendem und totem Köder an der Pose ist auch eine äußerst beliebte Methode, um Salzwasser-Hechte zu fangen. An vielen Tagen habe ich festgestellt, dass ein langsam wandernder Köderfisch aan der Pose deutlich mehr Hechte fängt als ein Kunstköder.
Das hat wahrscheinlich wieder mit dem kalten Wasser und der entsprechend geringeren Aktivität der Fische zu tun. Ein Köderfisch, der lange Zeit in derselben Gegend bleibt, kann letztendlich dann doch die Hechte zum Biss verleiten.
Ein Kunstköder hingegen würde nur ein paar Mal an diesem inaktiven Fisch vorbeigehen, und dann wirft der Angler entweder an eine andere Stelle oder verlässt den Spot einfach.
Wenn man also etwas mehr Geduld hat, an einem Ort bleibt und mit einer Posenmontage und einem Köderfisch angelt, kann das oft den ganzen Angeltag retten!
Was den Köder betrifft, sollte man erneut versuchen, die natürlichen Köder des Hechtes so gut wie möglich nachzuahmen.
Anständig große Rotaugen (10 bis 15 cm) sind wahrscheinlich die beste Wahl für lebende Köder! Für tote Köder ist der Hering eine wunderbare Wahl, aber selbst Makrelen (oder auch nur eine halbe) können viele Bisse produzieren.
Kann man auf Salzwasser-Hecht eisangeln?
Ja, das geht auf jeden Fall, wenn tatsächlich genug Eis auf der Ostsee ist. Aufgrund des niedrigen Salzgehaltes friert sie ziemlich schnell zu, und sobald das Eis 8-10cm dick ist, kann man darauf dann angeln.
In den letzten Jahrzehnten sind jedoch kalte Winter hier in Südostschweden zur Seltenheit geworden!
Tatsächlich gab es während der letzten paar Winter kaum Schnee oder Eis! Andererseits erlaubt dies uns Anglern, auch während der kalten Jahreszeit im offenen Wasser auf Hecht zu angeln, was natürlich auch seinen Reiz hat.
Aber wenn man in der Region ist und es genug Eis gibt, sollte man das Eisangeln auf Salzwasser-Hecht auf jeden Fall ausprobieren!
Es macht unglaublichen Spass, und das Angeln kann tatsächlich sehr produktiv sein, wenn die Wetterbedingungen stimmen und etwas mildere Luft vorhanden ist.
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